Konrad Hupfer

Lebensklänge im Treppenhaus

 

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Als vor einigen Jahren der 1935 in Wuppertal geborene Komponist Konrad Hupfer zum erstenmal das Redaktionshaus der Bergischen Blätter betrat, faszinierte ihn das hohe und großzügige Treppenhaus.

Wie eine Spirale schwingen sich die Stufen unter ein Glasdach hinauf. Wieviel menschliches Leben haben die Wände des 1907 erbauten Hauses an der Schützenstraße miterlebt?
Leben kann man sehen, riechen und vor allem hören. "Wenn die Mauern Ohren hätten" - was könnten die Wände des Treppenhauses demnach erzählen... Konrad Hupfer wollte die Wände zum Sprechen beziehungsweise zum Klingen bringen. Zusammen mit kah jagals, dem Wuppertaler Fotografen und Publizisten, bereitete er das Projekt "Klangspirale" vor. Lebensäußerungen wiederholen sich alltäglich, die Zeit treibt sie aber voran; das Bild der Klanspirale lag nahe. Vom 10. bis zum 13. März konnten sich zahlreiche Gäste in dieser Spirale aus Klängen, Geräuschen, Melodie- und Schlagerfragmenten, Kindergeschrei, Türenschlagen, Schritten und anderem die Stufen hinaufbewegen.
In der Mitte der Treppenspirale hatte Hupfer von der Beschallungsfirma Totalton an einen rund zehn Meter hohen Mast Lautsprecher und Bewegungsfühler installiert. Mit dem Besucher, der die Treppen hinaufging, setzten die Sensoren Klangbänder in Gang. An den Wänden zeigte jagals auf dem Grundriss des Hauses Montagen von alten Fotos, Dokumenten und Zeichnungen optische Lebenszeichen - Fundstücke aus dem Leben der Bewohner des fast 90jährigen Gebäudes. Während die Besucher die Bildtafeln betrachteten, nahmen sie die zu dem Bild komponierte Klangwelt wahr.


Zu den "gesammelten" realen und aus Konserven gespeicherten Geräuschen "montierte" Hupfer eine eigens für die Installation komponierte Musik hinzu; das Duo für Flöte und Chello hatten Markus Hufschmidt und Susanne Ehlers gesondert eingespielt.
Ruhe und Zeit brauchten die Besucher, die sich in den eigenen, rätselhaften Gang der Klangspirale - der ja letztendlich von den Bewegungen der Betrachter ausgelöst wurden - hineinbewegten.
Aus einer akustischen Wahrnehmung wurde ein fast fühlbarer plastischer Raum. Es wäre zu begrüßen, wenn die aufwändige Klangspirale - im Redaktionshaus unterstützt durch die Wuppertaler Stadtsparkasse - zukünftig in anderen Häusern errichtet werden könnte, stellt sie doch eine überzeugende Erfindung zweier Künstler dar, "verlorene" Zeit in einer Form aus Akustik und Optik erfahrbar zu machen.

Zum Projekt "Klangspirale" ist ein 25-minütiges Video von Michael Mutzberg erhältlich. Die Kassette kann zum Preis von 50 DM über den Verlag bezogen werden (Telefon: 0202 - 50 00 85).

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Inhalt: Konrad Hupfer +++avaris webdesign